Ludger Urban Opladen 

Kreisstadt Opladen

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Vorgeschichte

8000 - 3000 v.Chr.

 

Aus der mittleren Steinzeit stammen einige Funde von kleineren Geräten aus Feuerstein (Rundkratzer und Zonhovenspitzen).
750 - 400 v.Chr.

 

Aus der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit) stammen die Funde an der Marienschule (2 tönerne Leichenbrandurnen), unter der jetzigen Krankenhauskapelle (eiserne Pfeilspitze) und die in der Fixheide in einem Hügelgrab gefundenen Gefäße und Scherben. Wo genau in Opladen der "elfmal gewendelte" Bronzehalsring und die zwei glatten Bronzearmringe gefunden wurden, lässt sich nichtmehr ermitteln.
200 n.Chr. - 500 n.Chr. Die Bodenfunde brechen im 3. Jahrhundert ab. Dies ist vermutlich auf die fast vollständige Entblößung des bisherigen Siedlungsgebietes zurückzuführen. (Germanensturm auf die Ostgrenzen des Römerreiches.) Die rechtsrheinischen Stämme (257 urkundlich erstmalig "Franken" genannt) griffen immer wieder die Rheingrenzen des römischen Reiches an. Köln fiel als letzte Insel der Römer wahrscheinlich im Jahre 458. Während dieses Vorstoßes nach Westen wurde das Siedlungsgebiet zwischen Rhein und Westabfall des Bergischen Landes von Menschen entblößt. Die "Wald-Heide-Terrasse" von Troisdorf bis nach Hilden verwaldete.

 

Frühgeschichte

500 - 750 Nach Festigung des Frankenreiches unter dem Merowinger Chlodwig (482-511) setzte im 6. Jahrhundert eine völlige Neubesiedlung ein (Mit dem Unterschied, dass die Siedler jetzt auf Lößboden und nicht auf Heidesand ansässig wurden.). Dies wird allgemein als "fränkische Landnahme" bezeichnet. Auf Grund der Patroziniumsforschung könnte Opladen (Kirchengründung St. Remigius?) aus der merowingischen Zeit stammen. Und auf Grund der Ortsnamenkunde könnte Quettingen (Quettingheim) während der fränkischen Landnahme (etwa 6. Jahrhundert) entstanden sein.
1100 Laut Patroziniumsforschung könnte Lützenkirchen (Kirchengründung St. Maurinus?) aus der nachkarolingisch Zeit stammen. Dies ergibt auch die Ortsnamenkunde für Luzelenkerke.

 

dokumentierte Geschichte

1135 - 1168 In der Abtei Siegburg gibt es eine Urkunde in der unter den adeligen Zeugen ein Euirhardus Upladhin genannt wird. Die Urkunde trägt kein Datum, wurde aber ca. 1168 ausgefertigt. Der gesamten Gestaltung des Dokumentes ist zu entnehmen, dass es einen weiter zurückliegenden Vorgang gibt (1135-1150). In der "Deutzer Handschrift" (1155-1165), (einer Liste derjenigen Pfarreien, die der, 1003 in Deutz gegründeten, Benediktinerabtei St. Heribert jährlich Geld- und Sachspenden zukommen ließen) ist P. Luzelenkerke (P. = parochia = Pfarrei, Kirchspiel) aufgeführt.
1189 In einer Urkunde des Grafen Engelbert von Berg wird der Zeuge Euerardus de upladhen genannt. Ob dieser Eberhard mit oben genanntem identisch ist, lässt sich zur Zeit nicht klären.
1200 Nach Auswertung einer Bleistiftzeichnung (von Wilhelm von Waldbrühl) entstand spätestens um 1200 an der Hauptstrasse die erste Kirche Opladens. (Nähe der jetzigen Kirche St. Remigius). Nach Professor Clemen entstand sie schon im 10. Jahrhundert. Zum Zeitpunkt der Frühzeit hiesigen Kirchenbaus entstand auch die älteste Lützenkirchener Kirche auf dem Annaberg unmittelbar neben der heutigen Annakapelle.
1209 Der Name Quettingheim (Quettingen) taucht zum ersten mal schriftlich auf.
1210 In einer Urkunde des Grafen Adolf III. von Berg und des Klosters Altenberg werden die adeligen Brüder Giso de Upladen und Gerard de Upladen genannt, die ihn ab 1217 auf dem "Kriegszug ins Heilige Land zur Ehre des Heiligen Kreuzes" (5. Kreuzzug unter Führung des Königs Andreas von Ungarn) begleiteten.
1216 In einer Urkunde des Grafen Adolf III. von Berg ist der Zeuge Franco de Quettincheim aufgeführt, der den Grafen, genauso wie die Brüder de Upladen (siehe 1210), ab 1217 auf den Kreuzzug begleitete.
1220 Am 1. August bestätigt Erzbischof Engelbert I. von Köln die Vereinigung der Pfarrstelle zu Luzelinkirgen (Lützenkirchen) mit dem Amt des Unterdechanten des Kölner Domstiftes. Diese Verbindung bestand bis zur zwangsweisen Auflösung des Domstiftes im Zuge der Säkularisation (1803).
1223 Am 19. August stellt Papst Honorius III. zu Segni in Italien eine Urkunde aus, in der er die Besitzungen und Privilegien des Stiftes St. Gereon in Köln bestätigt und diese unter seinen besonderen Schutz stellt. In der Liste steht "... ecclesias in Upladin, ..." d.h. Kirchen in Opladen und andere.
1227 In einer Urkunde des Grafen von Berg ist der Zeuge Franco de Quettincheim, nach seiner Rückkehr aus Ägypten (siehe 1216), aufgeführt.
1235 Probst Arnold von St. Gereon stiftet einem Priester, der in der Kirche täglich eine Messe liest, eine jährliche Einnahme von 5 Schillingen Kölnisch und einem Malter Weizen. Diese Beträge brachte ecclesia de Oplade (Kirche in Opladen) auf. Am 2. Oktober werden die Besitzungen von St. Gereon umgruppiert. Die Kirche zu Opladen gehört nun zu einem nach Werbold benannten Officium.
1252 In einer Urkunde des Kölner Domkämmerers Philipp vom 18. Januar taucht der Zeuge Franco sacerdos Quotenheim (Priester in Quettingen) auf.
1264 In einer Altenberger Urkunde wird Heinrich, plebanus de Luzelinkirgin (Heinrich, Pfarrer von Lützenkirchen) genannt. In diesem Jahr wird auch erstmals ein Schöffe des Opladener/Lützenkirchener Gerichtswesens genannt (Volpert von Rupretsdale).
1264 - 1270 Die Pfarre Lützenkirchen wird im Verzeichnis der Bräbenden (Pfründen) der Dienerschaft des Kölner Domkapitels geführt.
1274 In einer Altenberger Urkunde des Grafen Adolf V. von Berg vom 30.März ist der Zeuge Jacobus de Opladen erwähnt. Er war der frühere Truchseß (Vertreter des Landesherrn in allen Belangen, bei dessen Abwesenheit, incl. Kriege führen, Land regieren und verwalten). Upladen und Lützenkirchen werden im Liber Valoris Ecclesiarum Coloniesis Dioecesis (Verzeichnis der Stifts-, Kloster- und Pfarrkirchen der Erzdiözese Köln) geführt.
1280 Die Pfarre Lützenkirchen wird in den Statuten des Schatzmeisters des Kölner Domkapitels erwähnt.
1282 Pfarrer H. de Lucellenkirgen (Lützenkirchen) wird urkundlich erwähnt.
1283 Der Dekan und das Kapitel von St. Gereon üben über die Kirche Opladen das Patronatsrecht aus (Bis zur gewaltsamen Aufhebung des Gereonstiftes in der Säkularisation von 1803). Pfarrer H. de Lucellenck (Lützenkirchen) wird urkundlich erwähnt.
1288 Ritter Jacobus de Quettincheim ist der erste nachweisbare scultetus in Angermunt (Schultheiß).
1303 Der Pfarrer an St. Remigius ein Henricus de Upladen heftet am 3. März sein Siegel unter den Beschluss der Synode des Dekanates Deutz.
1304 Pfarrer H. de Luczelinkirgen (Lützenkirchen) wird urkundlich erwähnt.
1307 Die Wupperbrücke wird erstmalig als ad pontem Steyne ("Brücke Steyne" oder "Steyne-Brücke" aber nicht Brücke aus Stein!) erwähnt.
1311 Pfarrer H. de Lucillinkirchin (Lützenkirchen) wird urkundlich erwähnt.
1351 In diesem Jahr werden urkundlich die Namen Heynrich, Jacob Henkyn und Coppin von Quytekim (Quettingen) erwähnt.
1355 - 1397 Der Rechtshistoriker Georg von Below (1858 - 1927) datierte das sogenannte "Rechts- oder Ritterbuch" aus diesem Zeitraum als die vielleicht älteste Aufzeichnung des bergischen Ritter- und Landrechtes. Das höchste bergische Gericht nennt sich einmal "Rittergericht" ein anderes Mal "Hochgericht" oder auch "Oberstes Hauptgericht". Am treffendsten ist aber die Bezeichnung "Hauptlandgericht" mit Sitz in Nähe der Wupperbrücke und dem Friedenberger Hof (up den Steynen zu Upladen). Es ist unter anderem zuständig für Angelegenheiten, die die Ritterschaft betreffen; den Klagen die die Schöffen der unterstellten Hauptgerichte Kreuzberg (Zuständig für die unterstellten Landgerichte nördlich der Wupper) und Porz (Zuständig für die unterstellten Landgerichte südlich der Wupper) betreffen und für Angelegenheiten, die diese an die höchste Instanz weiterleiten.
Das Rechtsbuch behandelt auch die Frage der Steuerbewilligung. Der Landesherr muss die "Ritterschaft, Städte und gemeines Land" seines Landes schriftlich einberufen, um sich die Steuern bewilligen zu lassen. Somit findet auch die "Versammlung der Stände" in Opladen statt, dokumentiert als "Ritter- und Landtag" oder einfacher "Landtag".
Die Landgerichte Opladen und Lützenkirchen werden erstmals am 1363-09-06 urkundlich erwähnt. Der Konsultationsweg der Landgerichte Burscheid, Leichlingen, Neukirchen, Opladen, Schlebusch, Wiesdorf und Witzhelden geht übers Landgericht Lützenkirchen nach Bensberg und von dort aus zum Hauptgericht Porz und eventuell weiter zum Hauptlandgericht Opladen.
1423 Nun schreibt man Quidickum (Quettingen).
1494 Spätestes seit diesem Zeitpunkt wird im bergischen Amt Miselohe der Obstanbau betrieben. Opladen und Lützenkirchen mit Bergisch Neukirchen und Leichlingen bilden die sogenannte "Bergische Obstkammer".
1514 - 1559 Die klagenden Parteien vor dem Hauptlandgericht (u. a. Kloster Altenberg, Abtei Deutz, Abtei St. Pantaleon zu Köln, Konvent von Gerresheim, Dechant und Kapitel von Düsseldorf, Graf von Neuenahr "als Herren zu Lyimpe", "Jungfern des Klosters Duisburg") kommen unter anderem aus folgenden Orten: Angermund, Bergheim, Eil, Flittard, Gerresheim, Heumar, Kaiserswerth, Kreuzberg, Opladen, Porz, Scharrenbroich, Schlebusch, Urbach, Westhoven, Zündorf.
1612 Die Epoche Opladens als Tagungsort des höchsten bergischen Gerichtes und der bergischen Stände geht zu Ende (Einzug des römischen Rechts).
1770 - 1779 Die Aufgaben der Landgerichte übernehmen die "Amtsverhöre" unter Vorsitz des "Amtsmanns". Die von ihm berufenen Schöffen haben nur noch beratende Funktion."
1797 Vinzenz Deycks baut in der nähe des heutigen Friedenberger Hofes ein Haus. Die dort von ihm gegründete "Baumschule für Obstcultur" wurde im laufe der Zeit auf etwa 50 Morgen erweitert.
1810 Das Gesetzbuch "Code civil des Francais" von 1804, auch "Code Napoleon" genannt, wird am 1. Januar im Großherzogtum Berg eingeführt. Die "römischen Gesetze", die "Ordonanzen" und die "Lakal-Gewohnheiten" verlieren somit ihre Gültigkeit. Es bildet sich ein Untergericht mir dem bisherigen "Amtmann" als "provisorischer Friedensrichter".
1812 Am 1. Feb. bekommt der aus dem Amt Miselohe gebildete "Kanton Opladen" ein Friedensgericht (Düsseldorfer Str. 89). Hin und wieder finden auch Sitzungen in Lützenkirchen und Steinbüchel statt.
1817 Im Haushaltsplan des Kantons Opladen wird ein "Arresthaus zu Opladen" (Haftanstalt) erwähnt.
1821 Durch die "preußische Kabinetts-Order" vom 9. Juli werden am 1. Sep. die französischen Friedensgerichte aufgelöst und durch neue ersetzt. Die Zuständigkeit reduziert sich auf die Bürgermeistereien Opladen, Schlebusch (mit Lützenkirchen) und Witzhelden mit zusammen 15 672 Einwohnern.
1827 Ab dem 24. Februar gehören die katholischen Kirchen nichtmehr zum Dekanat Deutz, sondern zum Dekanat Solingen.
1852 Einrichtung eines Viehmarktes durch die Stadtverwaltung Opladen.
1858 Laut "Statistischer Darstellung des Kreises Solingen" besteht der Gerichtsbezirk des Friedensgerichts mit Sitz in der Stadtgemeinde Opladen aus den Gemeinden des alten Landkreises Opladen: Richrath, Reusrath, Monheim, Baumberg, Hitdorf, Rheindorf, Opladen-Stadt, Opladen-Land (Wiesdorf, Bürrig, Neukirchen), Schlebusch, Lützenkirchen, Steinbüchel, Leichlingen, Burscheid und Witzhelden.
1863 In dem "als Manuskript für Freunde" von Montanus veröffentlichtem Buch steht zu lesen, dass die von Justizrat Vinzenz Deycks gegründete Baumschule mehrere Sendungen von Bäumen und Veredelungsreisern edlerer Obstsorten weithin bis über das Weltmeer nach Amerika verschifft.
1878 Einführung eines Wochenmarktes durch die Stadtverwaltung Opladen.
1879 Das "Ausführungsgesetz zum Deutschen Gerichtsverfassungsgesetz" vom 1878-04-24 führt am 1. Okt. durch die Ernennung eines "Amtsgerichtsraths" und eines "Amtsrichters" zur Gründung des Amtsgerichtes Opladen. Die Zuständigkeit in der Strafjustiz wird durch die darin gebildeten Schöffengerichte wesentlich erweitert.
1882 Das Amtsgericht bezieht am 1. Aug. ein neues Gebäude, das heute den Kern des Altbaus bildet.
1893 Opladen wird am 1. Juli, auf Grund eines Reichsgesetzes, Sitz des "Gewerbegerichtes für den unteren Teil des Kreises Solingen" obwohl man sich, vermutlich aus Kostengründen, schon seit Anfang 1841 dagegen gewehrt hatte.
1897 Einzug des ländlichen Genossenschaftswesens durch Gründung einer Spar- und Darlehenskasse in Lützenkirchen.
1913 - 1914 Um- und Erweiterungsbau des Amtsgerichtsgebäudes.
1914 Es erfolgt der Bau der ersten Kirche in Quettingen (St. Maria Rosenkranzkönigin).
1923 Die Kirchenbehörden bilden aus den westlichen Gemeinden des Dekanates Solingen das Dekanat Opladen.
1926 Durch die Bildung von Arbeitsgerichten wird das Gewerbegericht Opladen aufgelöst.
1937 Aus dem Dekanat Opladen wurde das Dekanat Leverkusen ausgegliedert.
1946 - 1949 Bis zum 1949-04-08 gibt es das "Militärgericht Opladen".
1963 Der Erzbischof ernennt am 30. März den Dechanten des Dekanates Opladen zum Kreisdechanten des Rhein-Wupper-Kreises.
1969 Einweihung des neuen Traktes des Amtsgerichtsgebäudes am 14. März (nach Planung von 1957).